Cap de Formentor erstmals für PKW gesperrt
Was sich letztes Jahr schon angedeutet hat, wurde in diesem Sommer in die Realität umgesetzt: Die Zufahrt zum Cap Formentor, einer der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Mallorca, wurde für private Kraftfahrzeuge gesperrt. Ersatzweise verkehren bis zum Leuchtturm an der nördlichsten Spitze Mallorcas Pendelbusse.
Sperrung vorerst für zwei Monate
Die Regelung gilt seit dem 9. Juli und soll das Verkehrsaufkommen auf der schmalen Serpentinenstraße deutlich reduzieren. Vor einem Jahr, im Juli 2017, hat die Inselregierung 3.800 Fahrzeuge an einem Tag gezählt, die sich über die felsige Halbinsel bis zur Hauptattraktion, dem weltberühmten Leuchtturm, durchgekämpft haben. Hinzu kommen zahlreiche Radfahrer, mit denen sich die Autofahrer die enge Straße teilen müssen. Immer wieder kommt es auf der Serpentinenstraße zu Unfällen. Für die Rettungskräfte ist die Unfallstelle meist entsprechend schwer zu erreichen.
Die neue Regelung sieht vor, dass die Straße zwischen 10 bis 19 Uhr für den Individualverkehr gesperrt ist. Lediglich Busse, Anlieger und Radfahrer dürfen sie dann befahren. Die Reglung soll zunächst bis Ende August gelten, also während der zwei Monate mit dem größten Touristenaufkommen. Danach kann jeder wieder individuell bis zum Leuchtturm fahren.
Besucher müssen mit Wartezeiten rechnen
Autos können noch den Aussichtspunkt und den Strand Formentor erreichen. Wer weiter zum Leuchtturm will, muss an der Haltestelle Port de Pollença den Pendelbus der Linie 353 nehmen. Dieser verkehrt alle 30 Minuten zwischen Haltestelle und Leuchtturm. Eine Fahrt kostet 1,55 Euro. Da ein Shuttle nur 55 Plätze hat und nicht mehr Fahrgäste mitnimmt als Sitzplätze vorhanden sind, kann es durchaus zu Wartezeiten kommen. Auf diese Weise können zudem nur noch knapp 1.000 Menschen den Leuchtturm pro Tag erreichen, ausgenommen die Zeiten vor und nach der Sperrung.
Es ist die erste Saison, in der die Gemeinde Pollença die zeitweise Sperrung der beliebten Straße nach Cap Formentor testet. Nicht nur der Leuchtturm, sondern vor allem auch der Weg ist das Ziel. Immerhin können die Passagiere die Landschaft nun in aller Ruhe genießen. So manchen Autofahrer hat die Strecke schon Schweißtropfen auf die Stirn gezaubert – nicht nur wegen der Hitze.