Kathedrale von Palma
Die Kathedrale von Palma ist die Hauptsehenswürdigkeit von Mallorca – und älter als gedacht!
Majestätisch erhebt sich die Kathedrale von Palma direkt am Meer. Das gotische Gotteshaus spiegelt die Geschichte der mallorquinischen Kunst wieder und ist ein Touristenmagnet. Wie die Doktorarbeit des Historikers Miquel Ballester jetzt belegt, ist die Kathedrale vermutlich 60 Jahre älter als bisher angenommen.
Auch ohne das Alter der Kathedrale von Palma zu wissen, strahlt die Kirche aus goldfarbenem Sandstein Erhabenheit aus. Dabei ist das Gebäude mit 44 Metern gar nicht so hoch und dennoch eins der wichtigsten Bauten gotischen Stils. Die Kathedrale ist insgesamt 109,50 Meter lang und 33 Meter breit. Das Hauptschiff (75,5 Meter lang, 19,50 Meter breit) dominiert den Kirchenbau.
Kathedrale ist ca. 60 Jahre älter als gedacht
Der Legende nach befand sich König Jaume I. samt Gefolge in großer Gefahr, als seine Schiffsflotte auf dem Weg nach Mallorca plötzlich in einen Sturm geriet. Dies nahm der junge König zum Anlass um einen Eid abzulegen. Demnach schwor er eine Kathedrale zu erbauten, sofern es ihm gelingen würde, die Mauren von der Baleareninsel zu vertreiben. Gesagt, getan.
Bisher ist man davon ausgegangen, dass die Bauarbeiten im Jahre 1305 begonnen haben. Der Historiker Miquel Ballester hat in seiner Doktorarbeit an der Balearen-Universität, die er im Dezember 2018 vor großem Publikum vorstellte, belegt, dass der Baubeginn zwischen 1240 und 1250 liegen muss. Somit ist die Kathedrale rund 60 Jahre älter als bisher angenommen. Seine Promotion klärt zudem auf, dass auch mit der Errichtung des Hauptportals bereits 1503 und nicht erst 1590 begonnen wurde. Die Bauarbeiten wurden 1601 statt 1630 beendet.
„Magische Acht“ zieht hunderte Besucher an
Die Kathedrale von Palma ist die Bischofskirche des Bistums Mallorca und wird im Volksmund deshalb auch „Le Seu“ genannt. Sie ist nicht nur das Wahrzeichen der Inselhauptstadt, sondern von ganz Mallorca. Besonders beeindruckend sind die 61 Buntglasfenster sowie der von Antoni Gaudí geschaffene Baldachin im Inneren.
Zweimal im Jahr zieht es besonders viele Besucher in die Kirche. Am 2. Februar und 11. November strahlt das Sonnenlicht so durch die Rosette auf der Ostseite, dass sie genau unter die kleinere Rosette auf der Westwand projiziert wird und dadurch die sogenannte „Magische Acht“ entsteht. Das Bistum hat diesem Phänomen vor wenigen Wochen den offiziellen Namen „Fiesta de la Luz“, also „Lichtfest“, gegeben. Wer das Spektakel sehen will, muss früh aufstehen. Etwa gegen 8:30 Uhr am Morgen besteht die perfekte Symmetrie