Mallorca und sein Image
Noch bis vor einigen Jahren war die herrliche Insel sehr oft auf eine negative Weise in den Schlagzeilen. Mallorca war als ein Ort verrufen, an dem viele Menschen einen sehr billigen Urlaub verbringen konnten. Und „billig“ war damals im wahrsten Sinn gemeint. Auf diese Weise wurde ein Klientel angezogen, das durch sein Benehmen nicht nur die Einheimischen verärgerte, sondern auch andere Touristen abschreckte.
Den Urlaubern jener Jahre war es gar nicht daran gelegen einen Badeurlaub zu verbringen, oder sich etwa an der wunderbaren Landschaft zu erfreuen. Sie kamen, weil auf Mallorca fast 24 Stunden alkoholische Getränke ausgeschenkt wurden. Vor allem der Ballermann wurde durch seine Alkohol-Leichen bekannt. Aber auch an den Stränden gab es den berühmten Sangria aus großen Eimern, und viel zu oft mussten Betrunkene zur ärztlichen Behandlung gebracht werden.
Nun endlich hat die spanische Politik reagiert und so genannte „Benimm-Regeln“ beschlossen. So darf man sich seit 2014 in leichter Badekleidung nur noch an den Stränden sehen lassen, ansonsten wird ein Bußgeld in durchaus empfindlicher Höhe fällig. Darüber hinaus ist zum Beispiel der Konsum von Alkohol an den Badestränden und auf öffentlichen Straßen streng untersagt, aber auch der offenen Prostitution wurde sehr erfolgreich der Kampf angesagt.
Diese und ähnliche Maßnahmen haben sich gelohnt: Denn Mallorca zieht nun mehr Urlauber als je zuvor an, und es sind einige neue Hotels mit vier Sternen entstanden. Und der Imagewandel soll noch weiter voran getrieben werden. Zu diesem Zweck will man eine so genannte Orts- oder Kurtaxe einführen. Uneinig ist sich die Politik noch darüber, ob eine solche Gebühr nach der Dauer des Aufenthalts oder pro Person berechnet werden wird.
Das eingenommene Geld soll dazu dienen, weitere Maßnahmen und Verschönerungen zu finanzieren. Die Urlaubskasse wird die künftige Ortstaxe aber nicht sonderlich belasten, im Gespräch sind nur kleinere Beträge von einem bis zwei Euro. Und zur Zeit ist es auch noch gar nicht soweit: Die Abgabe soll erst ab dem Jahr 2016 fällig werden.