Politischer Kurswechsel auf Mallorca

José Ramón Bauzà. So lautet der Name des neuen Ministerpräsidenten der Balearen. Am vergangenen Samstag (18. Juni 2011) wurde Bauzá offiziell vereidigt. Am Montag erfolgte die Amtserhebung des aktuellen Vize-Präsidenten Ignasi Aguiló, seines Zeichens Ökonomie-Professor und künftiger Minister für Finanzen, Wirtschaft und Arbeit sowie fünf weiterer Ministerämter.

MINISTERPRÄSIDENT BAUZÀ STELLT NEUES MINISTERKABINETT ZUSAMMEN

Mit Bauzá bekleidet ein konservativer Kommunalpolitiker das Ministerpräsidentenamt. Als Mitglied der konservativen Volkspartei PP, sammelte er wichtige politischen Erfahrungen auf Mallorca, als Bürgermeister der Gemeinde Marratxí, im Südwesten der Insel. Konservativ klingen auch seine verheißungsvollen Worte nach Amtsantritt: „Es wird keine Überraschungen geben, denn ich mag keine Überraschungen.“ Ihm ginge es in erster Linie um die Umsetzung des parteilichen Wahlprogramms.

Umso überraschter zeigten sich Multiplikatoren aus Politik, Medien und Wirtschaft, über Bauzás Wahl von Carlos Delgado zum Minister für Tourismus und Sport. Lange Zeit galt er als öffentlicher politischer Widersacher von Bauzá, obwohl beide der gleichen Partei angehören.

Delgados erste Ziele fokussieren die Modernisierung alter Urlaubsgebiete auf den Balearen und die Ausarbeitung eines neuartigen Tourismusrahmengesetzes. Inwieweit die Hoteliers sowie privaten Betreiber und Eigentümer von Fincas, Ferienhäusern und luxuriösen Traumvillen davon profitieren, bleibt abzuwarten. Delgado versicherte, er wolle die Hotelbetreiber in geplante Modernisierungsvorhaben frühzeitig einbeziehen.

ÜBERRASCHUNG UND UNMUT ÜBER BAUZÀS ERSTE AMTSHANDLUNGEN

Möglicherweise handelt es sich bei Delgados Ernennung um einen strategischen Schachzug, der geschickt von der eigentlichen politischen Neuerung ablenken soll. Dem politischen Kabinettsreigen um Bauzá, gehören insgesamt sieben Minister an. Bei der Aufstellung der balearischen Landesregierung verzichtet der neue Ministerpräsident auf insgesamt 35 Führungsposten sowie deren jeweilige Abteilungen. Damit schrumpft das Landesministerium von zuvor 66 auf nun 31 Abteilungen zusammen.

Ein Skandal sagen die einen. Eine ökonomisch notwendige Entscheidung, meinen die anderen. Durch die Kürzungen sollen in der kommenden Legislaturperiode rund 26 Millionen Euro eingespart werden. Bauzá rechtfertigt die Notdurft seiner wirtschaftspolitischen Handlung mit den Worten: „Was die Menschen am meisten bewegt, ist die Bewältigung der Wirtschaftskrise.“

Das Bauzá deshalb nun zum Beispiel Bauprojekte neu aufleben lassen möchte, denen die Vorgängerregierung aus ökologischen Aspekten einen Riegel vorgeschoben hatte, sorgt nicht bei den Bewohnern der Balearen für Unmut und Unverständnis. Laut einer aktuellen Onlineumfrage des Mallorca Magazins, meinen mehr als 64 Prozent aller Teilnehmer, dies sei der „falsche Weg.“ Umweltschutz habe oberste Priorität. Schließlich sei das „Mallorcas ökonomische Zukunft.“

Tipp der luxus-feriendomizile.de Redaktion:

Wer sich an der Umfrage beteiligen möchte, kann das bis auf weiteres auf der Onlineseite des Mallorca Magazins tun.

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