Wirbel um Finanzkürzungen im Tourismus
Und schon wieder laufen die mallorquinischen Hoteliers und Reisebüros Sturm. Nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass das balearische Tourismusministerium den Werbeetat für den spanischen Tourismusmarkt in dieser Saison vollständig gekürzt hat, ist der Unmut beim Verband der Reisebüros der Balearen und beim mallorquinischen Hotelverband groß. Als Gründe wurden Umschichtungen und Einsparungen des Haushalts angeführt.
Der Vorwurf an die Inselregierung, ihre Zusage für eine großangelegte Werbekampagne zu brechen, ist von Seiten der Tourismusbetreiber nicht unbegründet. Noch im Januar, auf der großen nationalen Reisemesse Fitur in Madrid, erhielten der Hotelverband und der Verband der Reisebüros der Balearen noch eine mündliche Zusage für die finanzielle Beteiligung an einer Werbekampagne.
Ziel der speziell geplanten Maßnahmen sei es, auch in den Nebensaisonzeiten, etwa Mai bis Juni sowie September und Oktober, die Tourismuswirtschaft auf Mallorca kräftig anzukurbeln. Besonders der Wander- und Fahrradtourismus sei in diesen Monaten ein für die Branche lukrativer Umsatzmotor.
Konkrete Werbeanreize seien gerade auch für die Zielgruppe 60plus von Interesse, die fernab der Heimat, in privaten Fincas oder Villen gerne schon mal den gesamten Herbst und Winter auf der Insel verbringen. Dieses Nebensaisongeschäft, so betonte auch die Präsidentin des Hotelverbandes Marilén Pol, sei für die Balearen von immenser Bedeutung.
Tourismusministerin Joana Barceló sieht zwar auch die Notwendigkeit einer großangelegten Werbekampagne, trotzdem möchte sie den Zeitraum ausschließlich auf die Herbstmonate begrenzen. Auch ginge es weniger darum, ausländische Mallorca-Urlauber mit attraktiven Angeboten auf die Insel zu locken seien, sondern um den innerspanischen Wochenendtourismus. Hierin sieht Barceló deutliches Potenzial.
Die Kürzung des Werbetats in der Tourismusbranche ist nicht die einzige Unstimmigkeit zwischen Tourismusministerium und den Vertretern der Tourismuswirtschaft. Eine neue interaktive Internetplattform, die auf Initiative der Landesregierung eingerichtet wurde und das Angebot Mallorcas virtuell und marketingstrategisch unterstützen soll, sorgt für neuen Ärger bei den Hoteliers und Tourismusbetreibern. Grund, die Kosten von rund 1 Million € erhitzen die Gemüter und sorgen für heftigen Diskussionsstoff.
Auch wenn die Tourismusministerin Joana Barceló das Vorhaben vehement verteidigt und betont, dass die Website zu rund 50% aus EU-Mitteln finanziert worden sei, reisst die Kritik in der Branche nicht ab. Marilén Pol bemängelt die fehlende Gesamtstrategie und nicht klar operationalisierte Ziele. Außerdem habe die Tourismusindustrie nichts von den Plänen der Regierung gewusst.
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