Kreuzfahrtschiffe auf Mallorca

Kreuzfahrtschiffe auf Mallorca

Mallorca will die Flut an Kreuzfahrtschiffen besser koordinieren

Nicht nur in Häfen wie Venedig oder Dubrovnik sorgt die enorme Anzahl an Kreuzfahrtschiffen mittlerweile für Unmut und Probleme. Auch Palma de Mallorca ächzt unter den immer mehr werdenden Schiffen, die für verschiedene Probleme sorgen. Die UNESCO schlägt Alarm und fordert die Inselregierung zum Handeln auf.

600 Kreuzfahrtschiffe kommen 2019 nach Mallorca

Allein in diesem Jahr sind 600 Anlegemanöver von Kreuzfahrtschiffen auf Mallorca geplant. Die Hälfte davon in der Hochsaison von Juni bis September. Die größten Schiffe können mehr als 5.000 Passagiere aufnehmen. Mitunter liegen fünf Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen von Palma, den nahezu jedes der Schiffe ansteuert.

Auch wenn die Passagiere auf dem Schiff schlafen, so strömen sie doch tagsüber fast alle in die Stadt. Gerade an neuralgischen Punkten wie der Kathedrale von Palma führen die Menschenmassen zu Stau und Gedränge. Gleichzeitig geben die Kreuzfahrtpassagiere in Geschäften und Restaurants viel Geld aus. Außerdem müssen Passagiere auf Mallorca Eintritt bezahlen. In der Hochsaison sind es zwei Euro pro Tag, in der Nebensaison die Hälfte.

UNESCO fordert Mallorca zum Handeln auf

Nachdem die UNESCO vor den Folgen des Kreuzfahrt-Massentourismus auf Mallorca gewarnt hat, hat die Balearen-Regierung nun erste Vorschläge unterbreitet, wie der Hafen von Palma entastet werden soll. Eine Deckelung der Schiffsanzahl wie anderswo steht dabei nicht zur Debatte. Dafür will man die Ankunftszeiten der Schiffe besser koordinieren um den Verkehr im Hafen und die Touristenströme zu entzerren. Weil es damit aber nicht getan ist, sollen Schiffe auch auf andere Häfen der Insel ausweichen.

Als Ausweichhäfen wurden Andratx, Sóller, Cala Ratjada und Alcúdia genannt. Profitieren würde die Wirtschaft der Orte, da Kreuzfahrttouristen ein hohes Kaufpotenzial mitbringen und auch gewillt sind ihr Geld auszugeben.

Xavier Ramis, der Chef der balearischen Inselbehörde, sagte: „Balearen-Regierung, Inselräte und Rathäuser müssen die Problematik gemeinsam angehen. Denn der Besuch von Kreuzfahrttouristen ist notwendig, aber man muss die Massifizierung an bestimmten Punkten verhindern.“