Sybillen-Gesang ist Weltkulturgut der UNESCO

Er gehört zur mallorquinischen Weihnachtstradition wie hierzulande die mitternächtliche Christmette.

Der „Cant de la Sibil.la“, der weihnachtliche Sybillengesang (chorale Kirchenmusik) wurde vergangene Woche als Weltkulturerbe von der UNESCO gewürdigt. Damit setzte sich das traditionsreiche Gesangsstück gegen insgesamt 77 Staaten und 166 Kulturtechniken durch.

Der „El Cant de la Sibil.la“ wird in der Form exklusiv nur auf Mallorca gesungen. Von den Römern im 12. Jahrhundert nach Mallorca gebracht, wurde der Sybillen-Gesang im Zuge der Rückeroberung der Araber im 13. Jahrhundert zu einem festem Brauch der christlichen Weihnachtsriten. Traditionell erklingt das Gesangsstück nur einmal im Jahr direkt vor der Mitternachtsmesse am Heiligen Abend.

Der „El Cant de la Sibil.la“ wird von Anbeginn in Mallorquin, der Landessprache und traditionellen Mundart der Einheimischen Mallorcas vorgetragen. Die Landesregierung bzw. der mallorquinische Inselrat hatten die kulturelle Sprachverwurzelung als besonderes Merkmal bei dem UNESCO-Antrag im April hervorgehoben.

Nach Ansicht des Inselrates sei es eine eindeutige und klare Aufgabe der Inselregierung, ein so außergewöhnliches und traditionsreiches Kulturgut wie den Sybillengesang „zu bewahren und zu beschützen“.

In abgewandelter Form wird der chorale Prozessionsgesang auch auf Sardinien und dem spanischen Festland vorgetragen. Und während es in den Anfängen des Sybillen-Gesangs nur Knaben gestattet war, die „Sibil.la“ zu singen, ist es mittlerweile auch Frauen und Mädchen erlaubt, diese Rollen zu übernehmen. Während der Vorstellung tragen die Sybillen-Sänger(innen) eine hellblaue Tunika, Bänder als Kopfschmuck und in den Händen jeweils ein langes Schwert, als Symbol der Gerechtigkeit.

Der Text in seiner jetzigen Form beinhaltet acht Strophen mit Refrain. Er erzählt die Geschichte von Jesus als König der Welt und von der Ehre der Muttergottes. Bereits seit Dezember 2003 steht das Gesangsstück auf Antrag des Inselrates von Mallorca unter Denkmalschutz.

Die Auszeichnung erfüllt die mallorquinischen Politiker, Kulturverantwortlichen und Inselbewohner gleichermaßen mit großer Andacht und Stolz. Weltweit konnte sich das Gesangsstück auf der Liste der Weltkulturgüter gegen international bekannte, Kulturreliquien wie z. B. den spanischen Flamenco, die Peking-Oper oder die Echternacher Springprozession durchsetzen.

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