Weg vom Ballermann, hin zum Ökotourismus

Mallorca, Lieblingsferieninsel Millionen deutscher, englischer und spanischer Urlauber. Als Partyinsel ist sie allseits bekannt: Leichtbekleidete Mallorca-Touristen, die an der Playa de Palma („Ballermann“) selbstkreierte Strohhalmtänze um einen riesigen Sangriaeimer vollführen. Doch auch das ist Mallorca: Umweltbewusste Ökotouristen, denen der Erhalt der einzigartigen Flora und Fauna der Insel am Herzen liegt.

Unterschiedlicher könnte Urlaub nicht aussehen. Während die einen das Internet und die Reisekataloge nach günstigen Pauschalangeboten durchforsten, blättern die anderen in speziellen Agrotourismusprospekten, in denen Fincas und Finca-Hotels vorgestellt werden, deren Zweck die Förderung nachhaltigen Reisens ist.

ALLES ÖKO, ODER WAS?

Das Bild des „typischen Ökos“ hält sich wacker in den Köpfen. Wer an Ökotourismus denkt, dem fallen Birkenstocksandalen tragende Naturburschen ein, die mit Rucksack und Aluminiumkochtopf bewaffnet, durch die Sierra de Tramuntana wandern und einsam unter freiem Sternenhimmel ihr Zeltlager aufschlagen.

Mit der Realität hat dieses Klischee allerdings wenig gemein. Ökotourismus ist ein neuartiger Trend des Reisens, dessen Ziel darin besteht, „mit Sinn“ und ganzheitlichem Bewusstsein die Natur zu erleben. Ökotouristische Reiseziele zeichnen sich durch eine einzigartige Vegetation sowie Arten- und Naturvielfalt aus.

Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens sollen Urlauber die Schönheit der Natur selbst wahrnehmen und zu deren Schutz für nachfolgende Generationen beitragen. Die Botschaft: Urlaub im Einklang mit der Natur, anstelle auf deren Kosten.

TOURISMUSINDUSTRIE AUF MALLORCA

Gerade wenn es ums Geld geht spielt der Pauschaltourismus auf Mallorca eine übergeordnete Rolle. Immerhin lebt die Baleareninsel vom florierenden Urlaubsgeschäft. Rund 75 Prozent der mallorquinischen Einnahmen entfallen auf die Tourismus- und Hotelleriebranche. Im hart umkämpften Wettbewerb um die beliebtesten Reiseziele, rangiert Mallorca nur knapp vor seinem größten Konkurrenten der Türkei.

Dank stabiler Preise und seiner geographischen Krisensicherheit, kann die mallorquinische Tourismusindustrie auch in der Saison 2011 wieder auf einen satten Urlauber- und Umsatzzuwachs vertrauen. Prognosen zufolge, ist bis Jahresende mit einem wahren Urlauberansturm zu rechnen. In der „englischen „Traditionshochburg“ Alcudia und in anderen Orten der Insel, werden rund 500.000 Briten mehr als in der Saison 2010 erwartet.

Auch der große deutsche Reiseanbieter TUI sieht in der Gegend in und um Alcudia geeignetes touristisches Wachstumspotenzial. In einem Interview mit der mallorquinischen Tageszeitung „Diario de Mallorca“, bestätigte TUI-Chef Volker Böttcher die unzähligen Möglichkeiten im Tourismus-Markt auf Mallorca.

BAUSTOPP FÜR MILLIARDENSCHWERE BAUPROJEKTE

Ein Umstand, der den Betreibern und Anhängern nachhaltiger Reiseangebote ein Dorn im Auge sein dürfte. Sie fürchten, dass mit jeder neu gebauten Hotelanlage Teile der typischen Flora und Fauna unwiederbringlich zerstört werden. Gerade die mallorquinische Flora, mit über 1.500 verschiedenen Arten, gilt es vor weiteren Großbauvorhaben aktiv zu bewahren.

So wurden in einem fast historischen Verfahrensprozess im Jahr 2007, von der Inselregierung per Eildekret, Baustopps für verschiedene milliardenschwere Bauprojekte verhängt. Mallorcas Regierungschef Francesc Antich sprach sich in einer Rede vor dem Regionalparlament in Palma gegen willkürliche städtebauliche Erschließungen aus, die nur in etwa dem Bau neuer Golfanlagen dienen sollten.

Laut Angaben von Focus Online in einem Artikel vom November 2007, sagte Antich in seiner Rede: „Wir dürfen unsere Naturschätze nicht misshandeln. Unsere Landschaft ist zugleich unsere wichtigste Einnahmequelle.“

ÖKOTOURISMUS – AKTIV UND NACHHALTIG

Damit trifft Antich nicht nur bei Umweltschützern den Nerv der Zeit. Wer sich für ökotouristische Urlaubsangebote entscheidet, möchte der Natur, den Tieren und Menschen zukunftsweisend und bewusst etwas zurückgeben. Viele Ökotourismus-Reiseveranstalter bestätigen ihren Urlaubern, dass Teileinnahmen direkt in den Wiederaufbau bereits geschädigter Naturreservate zurückfliessen. Andere Veranstalter werben mit einer aktiven Spendenunterstützung für große und kleine Umwelt- und Tierschutzorganisationen.

Tipp der luxus-feriendomizile.de Redaktion:

Als Urlauber sollte man sich dennoch darüber im Klaren sein, dass nachhaltige Reiseangebote auf Mallorca dem Preiskampf der Pauschaltourismusindustrie nicht standhalten können. Deshalb sollte man höhere Kosten für ökotouristische Reisen unbedingt einplanen. Auch exklusive Wellness- und Spabehandlungen sucht man bei solchen Angeboten vergebens.

Dafür kann man als Urlauber einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, die einzigartige Natur- und Artenvielfalt Mallorcas genießen und eine Seite der Insel kennenlernen, die fernab von trinkfesten Strandspielen an der Playa de Palma, Urlauber in ihren Bann ziehen wird.

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